Sollte Methan im Grundwasser vorkommen, kann es zu Problemen bei der Wasseraufbereitung kommen, da es die Enteisenung und Entmanganung hemmt und das Wachstum bestimmter Bakterien (Methan oxidierende Bakterien: MOB) fördert.[1] Es muss in diesem Fall durch Belüftung aus dem Wasser entfernt werden.
Bei oberirdischer Aufbereitung verursachen Methan verwertende Bakterien durch die starke Bildung von Biomasse und extrazellulären polymeren Substanzen (EPS) in der Regel folgende Probleme bei der Wasseraufbereitung: Biofilme und eine voluminöse Schleim- und Schaumbildung in Brunnen, Pumpen und Wasserleitungen. Typische Aufbereitungsprobleme im Kiesfilter sind Verbackungen des Filtermaterials, Verschlechterung der Filtratqualität, Beschleunigung des Filterkornwachstums sowie erhöhte Ablagerungen von Methanschleim und im Filterbett.[1] Der Methanschleim kann nur mit immensem Aufwand für Rückspülung und Kieswechsel entfernt werden.
Da mit FERMANOX® Wasseraufbereitung das Grundwasser bereits im Boden von Methan befreit wird, wird nur reines Wasser gefördert, sodass Brunnen, Pumpen und Wasserleitungen frei von Methanschleim bleiben.
Die Aufbereitung von methanhaltigem Grundwasser erfordert einen hohen Sauerstoffbedarf. Die FERMANOX®-Anlage wird in einer besonderen Betriebsweise gefahren, wobei die Auslegung der Anlage von entscheidender Bedeutung für die Aufbereitung des methanhaltigen Grundwassers ist.
Das FERMANOX®-Verfahren kann aufgrund der günstigen Aufbereitungsbedingungen im Boden bei Methankonzentrationen bis zu 2 mg/l noch erfolgreich eingesetzt werden, wenn oberirdische Aufbereitung nicht mehr möglich ist oder einen immensen Aufwand für Rückspülung und Kieswechsel erfordern würde.
[1] Methan in der Grundwasseraufbereitung - Vorkommen, Relevanz und Handlungsempfehlung, Dr. Bernd Bendinger, DVGW-Forschungsstelle TUHH, Hamburg, Außenstelle des Technologiezentrum Wasser TZW - Karlsruhe, 14.01.14, www.dvgw.de/fileadmin/dvgw/wasser/aufbereitung/forum2008_bendinger.pdf