Grundwassernutzung

Bei den vielfältigen komplexen Vorgängen der Grundwasserneubildung wird der ursprünglich im Niederschlagswasser enthaltene Sauerstoff verbraucht. In der Folge werden die Metalle Eisen und Mangan gelöst und es kommt zu einer gewissen Ammoniumbildung.

Eisen und Mangan sind einerseits für die Rinder Spurenelemente, die der Körper braucht, aber auch bei zu hoher Zufuhr wieder ausscheidet. Der Bedarf wird aber normalerweise schon durch das Futter mehr als gedeckt.

Erhöhte Eisen- und Mangangehalte führen andererseits zu deutlichen Problemen in der Tierhaltung.

Sensorische Wasserqualität

Ein wesentliches Problem in der Rindviehhaltung ist der mit zunehmendem Eisengehalt schlechter werdende Geschmack. Rinder prüfen die Wasserqualität mit ihrem Geruchssinn und besonders sorgfältig mit ihrem Geschmackssinn.

Der unangenehme Geschmack führt zu einer geringeren Wasseraufnahme der Tiere und damit verbunden zu einer reduzierten Futteraufnahme und -verwertung.[1]

Die Folge bei den Kühen ist eine geringere Milchleistung. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein stellt fest, dass mit einer verringerten Wasseraufnahme je 1,44 l Wasser die Milchleistung um 1 kg fällt.[2]

Bei Bullen und Kälbern führen reduzierte Wasseraufnahmen zu schlechteren Mastleistungen. Außerdem sinkt bei den Mastkälbern mit der Aufnahme von eisenhaltigem Wasser die Verkaufsqualität des Kalbfleisches. Generell wird bei zu geringer Wasseraufnahme der Tiere deren gesundheitliche Stabilität beeinträchtigt.[2]

Chemische Wasserqualität

Trinkende Kuh

Tränkwasserqualität

Zwar gibt es für Tränkwasser keinen einheitlichen Qualitätsstandard und die Begriffe Tränkwasser und Tränkwasserqualität unterliegen keinem rechtlichen Rahmen. Dennoch liegen Empfehlungen der verschiedenen Landwirtschaftskammern zur Bewertung von Tränkwasserqualität vor.

Die Landwirtschaftskammer Münster gibt folgende Bewertung für die Verwendung von eisenhaltigem Grundwasser in der Tierhaltung ab:[3]

         Eisen (Fe):

              < 0,2 mg/l = unbedenklich
        0,2 – 1,0 mg/l = erhöht
        1,0 – 3,0 mg/l = bedenklich
              > 3,0 mg/l = unbrauchbar 

 

Trinkwasserqualität

Seit einigen Jahren verlangt der Gesetzgeber für die Spülung der Melkanlagen Trinkwasserqualität. Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung sind bei Eisen auf 0,2 mg/l, beim Mangan auf 0,05 mg/l und beim Ammonium auf 0,5 mg/l gesetzlich festgeschrieben.

FERMANOX® garantiert nicht nur Tränkwasserqualität, sondern auch Trinkwasserqualität in Bezug auf Eisen, Mangan und Ammonium.

Eisen- und Manganablagerungen (Verockerungen)

Deutliche Probleme bereiten Eisen und Mangan aber auch bei den Wasserversorgungsanlagen selbst durch Verockerungen der Brunnen und Pumpen sowie durch Ablagerungen in Rohrleitungen und Tränken.[1] Die Beseitigung der Auswirkungen von Eisen im System ist in der Regel mit deutlichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Die Verockerungen der Brunnen führen oft dazu, dass sich deren Leistungsfähigkeit und Lebensdauer deutlich verringert bzw. eine Regeneration oder Neuerstellung erforderlich wird.

Bei Anwendung des FERMANOX®-Verfahrens wird die Verockerung der gesamten Wasserversorgung wirkungsvoll im Ansatz vermieden. Bei Einsatz von FERMANOX®-Anlagen fließt kein eisen- und manganhaltiges Wasser durch Brunnen, Pumpen und Wasserleitungen, da das Wasser aufbereitet wird, bevor es gefördert wird. 

Eisenablagerungen - verockertes Laufrad in einer Unterwasserpumpe
Eisenablagerungen - verockertes Laufrad in einer Unterwasserpumpe

[1] http://www.lksh.de/fileadmin/user_upload/Presse/Archiv_2011/BB_4211_22.10.2011/42-44_Fuebbeker.pdf ; Alfons Fübecker, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Wasserenteisenung dringend notwendig, 22.10.2011
[2] http://www.lksh.de/landwirtschaft/tier/rinder/ ; Homepage der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
[3] http://www.landwirtschaftskammer.de/lufa/download/fachinfo/wasser/beurteilungswerte-traenkwasser.pdf ; Beurteilungswerte für Tränkwasser, Landwirtschaftskammer Münster